Umgang mit Taubblinden

Tipps für die Gehörlosen- und Gebärdensprachgemeinschaft

Wie erkennt man Taubblinde und Usher-Betroffene?

  • Gleichgewichtsstörung
  • Langsame, flache Schritte
  • Langsames Drehen des Kopfes, andere Augenbewegungen
  • Schirmmütze bzw. schützende Hand vor den Augen
  • Stolpern, anstoßen

Hier sind einige Tipps, zum Umgang mit Taubblinden und Usher-Gehörlosen:
Nicht so, sondern so….

  • Das Winken von anderen wird oft von Usher-Betroffenen oft nicht beachtet, weil es nicht in ihrem Sehbereich liegt. Dann werden Usher Betroffene oft „als arrogant oder ignoriert abgestempelt“.

Unser Tipp:
Direkt zum Usher-Betroffenen gehen und feinfühlig den Arm, die Hand oder die Schulter berühren, bis der Blickkontakt (sehr wichtig!) entsteht.

  • Dadurch, daß Usher-Betroffene und Taubblinde nur eingeschränkt bzw. gar nicht sehen können, ist die Unfallgefahr beim Gehen erhöht. Zudem wirkt der Gang oft unbeholfen.

Unser Tipp:
Das ist das natürliche Gehen der Usher-Betroffenen, aufgrund starker Gleichgewichtsstörung plus Sehbehinderung. Beim Gehen verständnisvoll helfen und rechtzeitig vor Hindernissen warnen.

  • Ungewolltes Umstoßen von Dingen (z.B. Gläser auf dem Tisch usw.) und Anrempeln von Mitmenschen passiert häufig.

Unser Tipp:
Freundlich die Entschuldigungen von Usher-Betroffenen annehmen oder helfen.

  • Nachtblindheit, draußen und in dunklen Räumen erschwert die Orientierung.

Unser Tipp:
Für sehr gute Beleuchtung sorgen, damit Usher-Betroffene gut lesen und Mitmenschen bzw. ihr Umfeld sehen können. Ggf. dem Betroffenen begleiten.

  • Die Augen von Usher-Betroffenen gewöhnen sich beim Betreten eines dunklen oder sehr hellen Raumes nur sehr langsam an die Lichtverhältnisse. Dies kann die anfängliche Orientierung stören.

Unser Tipp:
Geduldig warten, bis sich die Augen der Usher-Betroffenen an das Licht gewöhnt haben.

  • Ungünstigen Lichtverhältnissen (aber auch Reflektionen durch z.B. weiße Kleidung und Objekten, insbesondere bei Sonnenlicht) können auf Usher-Betroffene sehr störend wirken. Bei Menschen, die hinter Fenster oder direkt vor einer Lichtquelle stehen, wird das Mundablesen auf Dauer sehr anstrengend.

Unser Tipp:
Grelle Lichteinstrahlung vermeiden. Usher-Betroffene fragen, ob die gegebene Lichteinstrahlung störend ist. Bei Vorträgen ist dunkle Kleidung für den Vortragenden sehr empfehlenswert, wenn Usher-Betroffene im Publikum sind.

  • In vielen Alltagssituationen (z.B. Autofahrt) ist der Abstand zwischen den Gesprächspartnern zu gering für Usher-Betroffene. Zudem können die ständigen Kopf- und Augenbewegungen, die nötig sind, um den Händen des Gegenübers zu folgen, sehr anstrengend werden.

Unser Tipp:
Bei einem Gespräch mit Usher-Betroffene auf genügend Abstand und einen guten Blickwinkel achte. Am besten man sitzt/steht sich gegenüber.

  • Für Usher-Betroffene ist es oft schwer, sich während des Gehens mit jemanden zu unterhalten. Insbesondere bei Treppen droht Unfallgefahr.

Unser Tipp:
Stehen bleiben, wenn man eine Unterhaltung beginnen möchte oder bei Treppen zum Beispiel damit warten, bis man oben oder unten angekommen ist.

Diese einfachen Tipps können dazu beitragen, Usher-Betroffenen und Taubblinde den Umgang mit ihren Mitmenschen deutlich zu erleichtern.

Vielen Dank!