Sozialministerin Müller: Bund muss für Taubblinde ein eigenes Merkzeichen einführen

Pressmiteilung – München, 1. Juli 2014

5 Jahre Fachdienst Integration taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Sozialministerin Müller: „Koalitionsvereinbarung umsetzen: Bund muss für
Taubblinde ein eigenes Merkzeichen einführen“

Anlässlich der heutigen Jubiläumsfeier zum 5-jährigen Bestehen des Fachdienstes Integration taubblinder und hörsehbehinderter Menschen in Bayern (ITM) in München forderte Bayerns Sozialministerin Emilia Müller den Bund auf, das Merkzeichen „TBI“ für taubblinde Menschen im Schwerbehindertenausweis einzuführen. „Taubblinde Menschen sind besonders auf unsere Unterstützung angewiesen. Denn Taubblindheit ist eine Behinderung, die sich nicht nur allein aus der Addition von Taubheit und Blindheit ergibt. Die beiden Sinnesbehinderungen führen dazu, dass taubblinden Menschen nur sehr eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teil haben können.
Daher macht sich Bayern für bessere Teilhabechancen taubblinder Menschen stark. So haben wir beispielsweise letztes Jahr das Blindengeld für Taubblinde verdoppelt. Auch beim Bund lassen wir nicht locker: Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung das Merkzeichen ‚TBl‘ im Schwerbehindertenausweis zeitnah einführt. Damit soll ein sichtbares Zeichen für diese besondere Betroffenheit gesetzt werden.“ Im Koalitionsvertrag auf Bundesebene ist vereinbart, dass den besonderen Belangen taubblinder Menschen Rechnung getragen werden soll.

Seit dem Jahr 2009 hilft der Fachdienst ITM in Bayern im Rahmen der überregionalen Offenen Behindertenarbeit dauerhaft schwer sinnesbehinderten Menschen ihren Alltag besser zu meistern. Dies geschieht u.a. durch ein Assistenz-Management. Sozialministerin Müller dankte dem ITM für seinen herausragenden Einsatz für taubblinde Menschen. „Dank dieses Engagements gelingt es, taubblinde Menschen aus ihrer Isolation zu holen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Das ist ein gutes Beispiel gelebter Inklusion. Mein Haus unterstützt diese wichtige Arbeit daher mit über 40 000 Euro
jährlich“, so die Ministerin abschließend.

Nähere Informationen zum Fachdienst ITM unter
http://www.fachdienst-itm.de/?menuid=getlang=de

Pressemiteilung