Bundesteilhabegesetz – Taubblinde Menschen sollen außen vor bleiben

Pressemitteilung

Laut Sozialministerin Andrea Nahles wird das Bundesteilhabegesetz (BTHG) zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Die erste offizielle Version, der Referentenentwurf, sollte laut ursprünglicher Planung im Herbst 2015 vorliegen. Nun ist Ostern vorbei und das Warten wird zur Geduldsprobe. Will die Bundesregierung das Gesetz etwa unter einem solchen Zeitdruck durchpeitschen, dass niemand mehr angemessen mitreden kann? Der seit drei Monaten kursierende Arbeitsentwurf lässt Schlimmes vermuten. dbsv-direkt hat bereits einige Negativbeispiele aufgezählt und ausführlich über die Pläne zur Blindenhilfe berichtet (siehe www.teilhabegesetz.dbsv.org). In der heutigen Ausgabe soll nun auf die Belange taubblinder Menschen aufmerksam gemacht werden, die in puncto Teilhabe mal wieder leer auszugehen drohen.

Taubblindheit ist eine Behinderung eigener Art. Wer gravierende Hör- und Seheinschränkungen hat, kann fehlendes Hören nicht mehr durch Sehen ausgleichen und umgekehrt. Der Gemeinsame Fachausschuss hörsehbehindert/taubblind (GFTB) fordert deshalb seit fast zehn Jahren ein eigenes Merkzeichen für Taubblindheit im Schwerbehindertenausweis. Ein solches soll nun laut Arbeitsentwurf tatsächlich eingeführt werden, aber nicht den Namen „taubblind“ (TBl) tragen, sondern „außergewöhnlich hörsehbehindert“ (aHS). „Hier werden hörsehbehinderte und taubblinde Menschen in einen Topf geworfen“, stellt der GFTB-Vorsitzende Reiner Delgado fest. „Das ist ein Rückschritt in der Anerkennung von Taubblindheit und bagatellisiert diese Behinderung.“ (mehr …)

Stellungnahme zum Bundesteilhabegesetz

Verschiedene Taubblindenverbände haben in Zusammenarbeit eine Stellungnahme zum Arbeitsentwurf des Bundesteilhabegesetzes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vefasst. Diese kann unter folgendem Link eingesehen werden:

Stellungnahme zum Arbeitsentwurf des Bundesteilhabegesetzes im Hinblick auf die Teilhabe taubblinder Menschen

Ein Taubblinder auf dem Jakobsweg

Foto_Sven_Fiedler

Sven Fiedler, taubblind, ist vielen bekannt durch seinen Newsletter und die Homepage tbl-info.org.
Nun bereitet er sich intensiv auf seine Reise vor. Sein Ziel ist es, den Jakobsweg in Spanien zu gehen. Zusammen mit Taubblindenassistenten möchte er insgesamt 42 Tage in Spanien unterwegs sein.
Aber es ist nicht nur sein persönlicher Traum, den er sich erfüllen möchte. Er will auch für alle Menschen mit Taubblindheit ein Zeichen setzen. Er möchte demonstrieren, dass Taubblinde ein Abenteuer wagen können, er möchte mit anderen Menschen ins Gespräch kommen und über Taubblindheit aufklären, er möchte auch durch Beiträge in der Presse und Interviews auf die Situation taubblinder Menschen hinweisen. Er möchte deutlich machen, dass Assistenz dringend gebraucht wird.
Dieses Vorhaben ist mit hohen Kosten verbunden. Jeder kann helfen. Nicht nur mit Spenden – worüber er sich auch freuen würde – sondern auch mit der Veröffentlichung der Pressemitteilung . Ihr dürft diese gerne an Zeitungen weiterleiten und sie auch anderweitig verbreiten. Kennst du jemanden, der ihn unterstützen kann? Kennst du Personen, die ihn gerne sponsern würden? Kennst du Stiftungen o.ä. die solche Projekt fördern?
Bitte leite diese Info gerne weiter.

Einzelheiten zu dem Projekt Jakobsweg findest du auf der Homepage
www.tbl-jakobsweg.de

International Deaf Blind Expo 2016 – Orlando / Florida

International Deaf Blind Expo 2016 Logo
Wir freuen uns, dass wir auf der besonderen Veranstaltung für taubblinden Menschen hinweisen können. Die internationale EXPO für Taubblinde wird von 17. bis 20. August 2016 in Orlando / Florida stattfinden.
Das Thema ist: „Gemeinschaftliche Partnerschaften ohne Barrieren“
Es gibt dort Ausstellungen, Workshops, Austausche, Informationen, auch Sketchen … Weitere Infos könnt Ihr per Link entnehmen, leider in Englisch.  

Viel Spass und taktile Grüßen
BAT e.V.

Onlinebefragung – Betreuung oder Pflege beim Wohnen?

Wir sind ein Team des Arbeitsbereichs ‚Pädagogik und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen’ der Universität zu Köln. Wir haben von den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV-Spitzenverband) den Auftrag, gehörlose und taubblinde Menschen mit einem Fragebogen zu befragen. Der Fragebogen wurde von hörenden, gehörlosen und taubblinden Menschen gemeinsam erstellt. Es geht darum, wie gehörlose und taubblinde Menschen in Zukunft leben wollen, wenn Sie betreuungs- oder pflegebedürftig sind. ‚Pflege‘ bedeutet zum Beispiel: Hilfe beim Waschen und Anziehen. ‚Betreuung‘ bedeutet zum Beispiel: Beaufsichtigung / Begleitung (das heißt, der Betreute kann oft nicht alleine bleiben, zum Beispiel, weil er nicht weiß wo er ist) oder auch Hilfe beim Ausfüllen eines Formulars. Jede Meinung ist für uns wichtig. Dies hilft uns Ideen zu sammeln und gute Vorschläge zur Verbesserung der Pflege und Betreuung gehörloser und taubblinder Menschen machen zu können. Das Ziel ist, dass beide Gruppen mit guter Lebensqualität möglichst selbstbestimmt leben können. Die Auswertung ist natürlich anonym. Der Fragebogen kann in circa 20 Minuten bearbeitet werden.

Sind Sie gehörlos oder taubblind? Wir brauchen Ihre Mithilfe!
Es geht darum, wie Sie als gehörloser oder als taubblinder Mensch später einmal wohnen möchten, wenn Sie Betreuung oder Pflege brauchen.

Dazu haben wir von der Universität zu Köln, d.h. hörende, gehörlose und taubblinde Menschen eine Onlinebefragung erstellt.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Meinung die Situation zu verbessern – bitte benutzen Sie die Internetbrowser: Chrome, Firefox oder Internetexplorer. Bitte benutzen Sie nicht Safari.

Hier geht es zur Onlinebefragung:
http://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=65058

Ein Preis „Ein Herz für Taubblinde“ für Gudrun Marklowski-Sieke und Ulrike Fourestier geehrt

Preisträger Gudrun Marklowski-Sieke

Am 13.11.2015 hat die Taubblindenberatertagung des Gemeinsamen Fachausschusses Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB) in Kassel zum zweiten Mail den Preis „Ein Herz für Taubblinde“ verliehen. Die diesjährige Preisträgerin ist Gudrun Marklowski-Sieke. Der Preis ist eine herzförmige Skulptur mit Auge und Ohr aus Fichtenholz mit Namensemblem, geschnitzt vom taubblinden Sven Fiedler.

Die Preisträgerin Gudrun Markowski-Sieke ist Leiterin der Beratungsstelle für Menschen mit Taubblindheit in Oberlinhaus Potsdam und wurde für ihr außergewöhnliches Engagement für die Taubblindengemeinschaft geehrt.

Wir von BAT e. V. sind sehr stolz auf unser Mitglied und gratulieren der Preisträgerin!

Wir wurden auf dem Fehler im Bericht vom 15. Februar 2016 hingewiesen, dass noch eine weitere Preisträgerin Frau Ulrike Fourestier mit Frau Gudrun Marklowski-Sieke von Sven Fiedler, Taubblinder, für www.taubblinden-info.org geehrt wurde. Der Preis in der Kategorie „Einrichtungen/Institutionen“ geht an dem Taubblindendienst der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V., Leiterin Frau Fourestier nahm den Preis auf der Taubblindenberatertagung in Kassel entgegen. BAT-Vorstand gratuliert Frau Fourestier als Preisträgerin.

Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler.
BAT e.V.

Erfahrungsbericht – Das Seminar „Wie man ein gutes Gespräch durchführen kann“

Vom 09. bis 11.Okt. 2015 fand der Seminarworkshop von Antoinette Brücher und Uwe Zelle im Arbeiterbildungszentrum (ehemaligen Schacht) in Gelsenkirchen statt. Es wurde für SHG-Leitern und Vorstandsmitgliedern angeboten.

Am Freitag, d. 9. Okt. nachmittags trafen die 7 taubblinden TeilnehmerInnen  mit den TBA ein. Nach dem Abendessen wurden die Begrüßungen und die Vorstellungen der Dozenten und den Teilnehmern in der Runde geführt. Anschließend haben die TeilnehmerInnen auf Bitte der beiden Dozenten die Vorstellungen und die Ideen über gute Gesprächsführung für nächsten Tage gesammelt. (mehr …)

Qualifizierung zur Taubblindenassistenz 2016/17 – GIB in Nürnberg

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Taubblindheit/Hörsehbehinderung ist eine Behinderung der eigenen Art und keinesfalls die Summe von Blindheit/Sehbehinderung und Taubheit/Hörbehinderung. Taubblinde Menschen haben ganz besondere Bedarfe, um am sozialen Leben gleichberechtigt teilnehmen zu können. Ein wichtiger Aspekt dabei spielt die Taubblindenassistenz (TBA). Noch immer gibt es viel zu wenige Assistenten, die ausreichend qualifiziert sind!

Das GIB bietet bereits seit 2010 eine TBA-Qualifizierung an. Die nächste Qualifizierung zur Taubblindenassistenz 2016/17 startet im November 2016.

Wir freuen uns überzahlreiche Bewerbungen bis spätestens 30.09.2016.

Das Wichtigste zur Qualifizierung im Überblick:
Start der Qualifizierung: 25.-27.11.2016
(weitere Termine in Kürze auf www.giby.de)

Dauer und Umfang:
8 Kurswochenenden (ca. 1 Kurswochenende/Monat)
1 Prüfungswochenende (insg. ca. 170 Stunden)
Praktika und Hospitationen (insg. 50 Stunden)
Kursorte: Nürnberg und Hamburg
Kosten: 450,-€

Seminar Medienkompetenz in Erfurt

BAT e.V. veranstaltet das Seminar Medienkompetenz für die Usher-betroffenen und sehbehinderten Menschen, die mit dem Medium Internet besser umgehen lernen möchten. Der Referent Uwe Zelle selbst ist Usher-betroffen und wird das Seminar leiten. Es findet vom 18. März bis 20. März 2016 in Erfurt statt.

Medienkompetenz:

  • Schwerpunkte des Vortrages sind:
    der Umgang mit sozialen Netzwerken, z.B. Facebook, Video hochladen
  • barrierefreies Telefonieren, TESS
  • der Umgang mit Smartphones, Videoaufnahmen machen und schicken
  • YouTube, Veröffentlichung von Videos

Den Anmeldebogen können Sie als doc und pdf-Dokument herunterladen. Dem Bogen können Sie detailliertere Informationen zur Veranstaltung entnehmen.

Taubblindenassistenz-Qualifizierung in NRW im Jahr 2016

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Ab Januar 2016 wird vom Förderverein für hör- und hörsehbehinderte Menschen in Recklinghausen zum 7. Mal eine Qualifizierung zum/zur Taubblinden-Assistenten/in angeboten.

Ziel der Qualifizierung ist, AssistentInnen mit umfassenden taubblinden-spezifischen Kompetenzen zu qualifizieren und langfristig ein neues Berufsfeld zu schaffen. Bei erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat. Damit können sie ihre Assistenztätigkeit abrechnen.

Wir bieten:

  • 10 Wochenenden Unterricht mit Gebärdensprachdolmetschern
  • 1 Blockwoche Unterricht mit Gebärdensprachdolmetschern
  • 1 Tag in der Woche Gebärdensprachunterricht
  • Praktikumsmöglichkeiten
  • Qualifizierte Vermittlung von Kenntnissen unter anderem in
    • Deutscher Gebärdensprache
    • Taktilen Gebärden
    • Lormen (Tastalphabet)
    • Braille-Schrift (Blindenschrift)
    • Orientierung und Mobilität
    • Assistenz
    • Medizinischem, rechtlichem und psychologischem Hintergrundwissen

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