Beschluss des Niedersächsischen Landtags – Taubblindenassistenzausbildung in Niedersachsen geplant

Rede der Niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt – „Ich möchte zunächst die Gelegenheit nutzen und Sie auf einen Film aufmerksam machen, der am 1. Januar in den deutschen Kinos angelaufen ist und ganz viel mit unserem Thema zu tun hat. Der Film heißt „Die Sprache des Herzens“. Er spielt im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts und in seinem Mittelpunkt steht eine junge Frau, die taubblind geboren wurde. Er wurde von der Filmkritik sehr gut aufgenommen und ist bereits ausgezeichnet worden. Dieser Film ist zwar nicht Anlass unserer Bemühungen um die Verbesserung der Situation taubblinder Menschen, aber durchaus eine Ergänzung.

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FAZ: Keine Assistenz – Null Teilhabe

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Alltag eines Taubblinden – Das Alphabet in der Hand
Sein Tag ist still, um ihn herum ist es dunkel, er ist blind und taub. Karl-Erich Kreuter hat eine Behinderung. Dem Gesetz nach gibt es sie gar nicht.

Link zum Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/alltag-eines-taubblinden-das-alphabet-in-der-hand-13389021.html

Einkommens- und Vermögensgrenze muss weg

© Kobinet Nachrichten
Auch Menschen mit hohem Assistenzbedarf müssen das Recht haben, für eine Ausbildung ihrer Kinder oder einen Urlaub zu sparen. Und es muss auch möglich sein, dass Menschen, die Eingliederungshilfe erhalten, heiraten können, ohne dass das Einkommen eines Partners nahezu komplett verrechnet wird“, erklärte Verena Bentele zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.

Mehr Informationen unter:
Kobinet Nachrichten

Sozialministerin Müller: Bund muss für Taubblinde ein eigenes Merkzeichen einführen

Pressmiteilung – München, 1. Juli 2014

5 Jahre Fachdienst Integration taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Sozialministerin Müller: „Koalitionsvereinbarung umsetzen: Bund muss für
Taubblinde ein eigenes Merkzeichen einführen“

Anlässlich der heutigen Jubiläumsfeier zum 5-jährigen Bestehen des Fachdienstes Integration taubblinder und hörsehbehinderter Menschen in Bayern (ITM) in München forderte Bayerns Sozialministerin Emilia Müller den Bund auf, das Merkzeichen „TBI“ für taubblinde Menschen im Schwerbehindertenausweis einzuführen. „Taubblinde Menschen sind besonders auf unsere Unterstützung angewiesen. Denn Taubblindheit ist eine Behinderung, die sich nicht nur allein aus der Addition von Taubheit und Blindheit ergibt. Die beiden Sinnesbehinderungen führen dazu, dass taubblinden Menschen nur sehr eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teil haben können.
(mehr …)

Teilhabe jetzt – Kernpunkte für ein Bundesteilhabegesetz

Mit dem im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und CSU versprochenen Bundesteilhabegesetz müssen die gesetzlichen Regelungen endlich an die UN-Behindertenrechtskonvention angepasst werden.

Kernpunkte für ein Bundesteilhabegesetz – PDF

Mehr Informationen unter:
http://www.teilhabegesetz.org

Bundespräsident würdigt die Arbeit der Stiftung taubblind leben

Stiftung Taubblind leben

Anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Stiftungstages hat der Bundespräsident in seiner Eröffnungsrede die Stiftungsarbeit generell gelobt und von den mehr als 100.000 Stiftungen, die es in Deutschland gibt, zu unserer großen Freude die Arbeit der Stiftung taubblind leben im Besonderen öffentlich gewürdigt. Durch diese öffentliche Wertschätzung hat er zugleich deutlich gemacht, dass die Anliegen taubblinder Menschen auch durch den ersten Repräsentanten unseres Staates wahrgenommen werden.

Auszug aus der Rede des Bundespräsidenten:
„Zu den komplexesten Themen gehört dabei das Zusammenspiel von Zivilgesellschaft und Staat, bekanntlich ein Balanceakt. Im Idealfall gelingt es, dass beide Seiten sich ergänzen, ohne die originären Zuständigkeiten und die Interessen des jeweils anderen in Frage zu stellen. Dann können Stiftungen helfen, Probleme zu identifizieren und praktische Lösungen zu entwickeln. Oder sie wirken als Katalysatoren, indem sie ein Thema auf die öffentliche Agenda setzen und die Politik – mehr oder weniger nachdrücklich – zum Handeln veranlassen. Wahrscheinlich kennen Sie unzählige Belege dafür aus Ihrer Arbeit.
Ein besonders schönes Beispiel ist für mich die Stiftung „taubblind leben“. Sie entstand aus persönlicher Betroffenheit – als Treuhandstiftung mit vergleichsweise geringem Kapital – und erfuhr durch die Unterstützung des Bundesverbandes bald größere Aufmerksamkeit von privater wie staatlicher Seite. Dank einer zuvor erfolgten Rechtsänderung konnte sie sogar ihr Stiftungskapital mithilfe einer anderen Stiftung aufstocken. Mit Rückendeckung und den nötigen Finanzen wuchsen schließlich ihre Handlungsmöglichkeiten für taubblinde Männer, Frauen und Kinder und ihre Familien. Genau das sind für mich die positiven Verstärker-Effekte beim Miteinander von Stiftungen und Staat. Wir brauchen sie, gerade
wenn es um scheinbare Nischenthemen geht oder um Menschen, die auf Solidarität besonders angewiesen sind.“

Wir danken dem Bundespräsidenten herzlich für den Rückenwind, den seine anerkennenden Worte für die Wahrnehmung der großen Benachteiligung taubblinder Menschen und für unsere Arbeit bedeuten.

Link zur vollständigen Rede des Bundespräsidenten:
http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2014/05/140521-Deutscher-Stiftungstag.html

Merkzeichen für taubblinde Menschen in Aussicht …

Parlamentarische Staatssekretärin im Bundessozialministerium stellt Merkzeichen für taubblinde Menschen in Aussicht

Berlin, 23. Mai 2014   Gabriele Lösekrug-Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, hat am Donnerstagabend beim Verbandstag des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) ein Merkzeichen „Tbl“ im Schwerbehindertenausweis in Aussicht gestellt, mit dem taubblinde Menschen ihren besonderen Bedarf an Unterstützung belegen können. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bei der Einführung des Merkzeichens für taubblinde Menschen jetzt vorankommen werden. Das haben auch die Gespräche mit den Ländern gezeigt, die wir Ende April wieder aufgenommen haben“, sagte Lösekrug-Möller in Berlin. „Wenn eine Einführung im kommenden Jahr gelänge, würde mich das sehr freuen.“ Bund und Länder hätten sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt.

DBSV-Präsidentin Renate Reymann begrüßte die Ankündigung: „In Deutschland gibt es 2.500 bis 6.000 taubblinde Menschen, die nicht angemessen mit Hilfsmitteln und Assistenzleistungen versorgt werden. Seit 2007 fordern wir ein spezielles Merkzeichen für diese Gruppe, seit 2012 besteht grundsätzliche Einigkeit zwischen dem Bund und den Ländern, dass es kommen soll. Deshalb freut es uns sehr, dass nun endlich Fahrt in die Umsetzung gekommen ist.“

Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis dienen dem Nachweis, dass man das Recht auf bestimmte Nachteilsausgleiche oder Sozialleistungen hat. Bei öffentlichen Stellen, Unternehmen und Ärzten ist Taubblindheit so gut wie unbekannt. Mit einem Merkzeichen könnten die Betroffenen belegen, dass sie spezielle Hilfsmittel, Assistenz sowie Dolmetsch- und Rehabilitations-Angebote brauchen.

Stichwort Taubblindheit: Wenn Taubblindheit in der deutschen Gesetzgebung vorkommt, wird sie definiert als die Summe von Blindheit und Gehörlosigkeit – aber das wird dieser Behinderung nicht gerecht. Wer nicht hören kann, ist extrem auf den Sehsinn angewiesen, als Blinder nutzt man sein Gehör sehr intensiv. Taubblinde Menschen müssen auf beide Hauptsinne verzichten, können also viel weniger ausgleichen als jemand mit „nur“ einer Behinderung. Ohne Assistenz ist beispielsweise die Ausübung des Wahlrechts nicht möglich, aber auch der tägliche Einkauf oder ein Arztbesuch werden zu unlösbaren Problemen. Weitere Informationen unter  Externer Link www.taubblind.dbsv.org

Stichwort DBSV-Verbandstag: Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) gehört zu den größten Selbsthilfeorganisationen behinderter Menschen in Deutschland. Der Verbandstag (21.-24. Mai 2014) ist das höchste Organ des DBSV, tritt alle vier Jahre zusammen und legt die Leitlinien für die Arbeit der nächsten Jahre fest. Zu den Aufgaben des Gremiums gehört auch, ein neues Präsidium zu wählen.